Was machen eigentlich Shadowrunner, wenn sie sich irgendwo zurückziehen müssen zwischen den Aufträgen? Safehouses von Catalyst Game Labs gibt mögliche Antworten
Erscheinungsbild
Das 18seitige pdf-only Produkt ragt nicht sonderlich hervor aus der Masse der Shadowrunprodukte. Das vollfarbige Cover, welches einen Runner auf einem Bett vor einem AR Display liegend, zeigt, ist noch der hübsche Teil des Buches. Im Inneren finden wir schwarzweißen Druck, durch Tabellen und Artwork aufgelockert.
Ein Inhaltsverzeichnis oder Index ist nicht existent, aber das braucht es bei 18 Seiten auch nicht
Inhalt
Tja, was macht der Runner von Welt eigentlich, wenn er nach Hause möchte, aber nicht kann, weil der Run fürchterlich danebenging – sei es durch Betrug oder durch einen schlechten Wurf? Lone Star jagt Ihn, er hat einen Blutmagier verärgert, gar einen freien Geist? Er muss untertauchen und sich irgendwo am besten eine oder mehrere Bleiben schaffen, in denen er sich verstecken kann, bis er wieder mit dem Rest des Teams zusammen kommen kann.
Das Buch ist zweigeteilt. Zum einen finden wir zwei Kurzgeschichten, eine über Kat und Kane, die andere über Kat O’Nine Tails. Nein, die beiden Kats sind nicht die Gleichen. Mich hat es auch kurz verwirrt. Dennoch sind beide Geschichten recht angenehm zu lesen und helfen einem, sich in die Materie dieses kurzen Buchs zu versetzen.
Der zweite Teil bedient Spielmechaniken. Zum einen wird dem Leser der Unterschied zwischen den drei Typen von Verstecken bolt holes, safehouses und off the grid erklärt, zum anderen finden wir hier auch einen Baukasten, der uns erklärt, wie man ein Versteck zu welchen Kosten absichert. Für Quantifizierbarkeit ist also gesorgt.
• Bolt Houses gehören den Runnern und wurden von Ihnen ausgestattet und möglicherweise auch erbaut.
• Safehouses gehören anderen (Meta)Menschen und werden in irgendeiner Form angemietet
• Off the Grid – Naja, genau das, wonach es sich anhört. Das ist das komplette Abtauchen, vielleicht der Wechsel einer Identität, chirurgisches Verändern des Äußeren, das Leben unter Squattern. Kurzum: Weg. Ganz weg.
Zusätzlich kriegen wir qualities für die Verstecke, was ungefähr Vor- und Nachteilen entspricht. Weitere Regeln zur Absicherung, zum Einbrechen und auch zum Auffinden sind auch beinhaltet.
Immer wieder lockert Shadowtalk wie gewohnt die Texte auf und so manches Mal musste ich auch lachen.
Preis/Leistungsverhältnis
Naja, viel ist da nicht drin. Der Baukasten mit Erschaffungspunkten, nach denen sich laufenden Kos-ten richten, ist eine nette Idee. Die Kurzgeschichten sind … naja… nett, aber auch nicht mehr. Aller-dings kostet es auch nur 3,97 EUR zum derzeitigen Wechselkurs. Falsch macht man damit nichts. Vor allem genannter Baukasten sorgt für Regelfairness in der Runde.
Fazit
Ich weiß nicht so recht. Ja, jeder Runner wird mal in die Situation kommen, sich verstecken zu müs-sen und nach Unterkünften suchen. Auch kann es passieren, dass Dinge einmal so grundsätzlich schief gehen, dass man ganz verschwinden muss (Kann man eigentlich seine arkane Signatur verän-dern? Dass man sie verstecken kann, weiß ich).
Ein Regelwerk dazu – hmja. Mir gefällt eigentlich die Tabelle mit den verschiedenen Sicherheitsleveln und den damit verbundenen Kosten am Besten. Wer unbedingt Regeln für alles braucht, kann sich das Buch sicher kaufen. Wer nur mal wissen möchte, was möglich ist in ungefähr, sollte auch hier zuschlagen. Der Preis ist ja fast zum Geschenkt-Level.
Der Rest lässt die Finger weg. Es ist keinesfalls schlecht, es ist auch dem Preis angemessen, aber neben den beiden genannten Zielgruppen wird es wohl keinen interessieren
Unsere Bewertung
Erscheinungsbild 3 – Standard Shadowrun-Stil, aber Innen nur schwarz/weiß
Inhalt 3 – Naja, wer braucht und selbst keine Ideen zu Verstecken hat, sollte kaufen.
Preis/Leistung 4 – Der Preis ist wirklich fair und passt zum Umfang
Gesamt: 3.5
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